![]() ![]() ARDSPage navigationDefinition Diagnose Pathogenese DefinitionDas "Acute Respiratory Distress Syndrome" (alt: "Adult Respiratory Distress Syndrom) ist eine akute, sehr schwere pulmonale Insuffizienz bei vorher lungengesunden Patienten, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Zur Feststellung eines ARDS, auch akutes Lungenversagen genannt, sollten folgende Kriterien erfüllt sein:
DiagnoseDie Diagnose ergibt sich aus:
Man unterscheidet 1. direkte pulmonale Schädigungen durch und 2. indirekte pulmonale Schädigung durch
Diagnostisch ausgeschloßen werden sollten: (DD)
PathogeneseMan geht davon aus, daß im Mittelpunkt dieses Krankheitsprozesses eine Schädigung der alveolokapillären Membran, also der anatomischen Struktur, die Lunge und Blutbahn trennt, steht. Diese Schädigung kann direkt oder indirekt durch die auslösenden Faktoren hervorgerufen werden (siehe oben).Vereinfacht werden, unabhängig von den auslösenden Faktoren, 3 Stadien unterschieden werden:
Unter Einwirkung verschiedener Noxen kommt es innerhalb kürzester Zeit (Stunden) zur Schädigung des lungeneigenen Gefäßendothels (Gefäßwand) und der Alveolarepithelzellen des Typs I (Alveolarwand). Durch diese Schädigung wird die Wand zwischen Lungenbläschen und Blutbahn durchgängig für Makromoleküle (Eiweiße) und (Blut-) Zellen und vermehrter Flüßigkeit. Dadurch entwickelt sich ein eiweißreiches interstitielles (zwischen Alveole und Kapillar) Ödem. Klinisch ist dieses Stadium durch eine Hypoxämie und einer Hyperventilation (also pO2 und pCO2 runter, respiratorische Alkalose) gekennzeichnet Alveolarzellen des Typs II gehen zugrunde, wodurch weniger Surface Active Agent (Surfactant) gebildet wird. Weiter folgt ein Flüßigkeitsübertritt in die Alveolen (alveoläres Lungenödem). Innerhalb der Alveolen und Alveolargänge bilden sich hyaline Membranen aus. In den Kapillaren finden sich Mikrothromben. Atelektasenbildung und die Ausbildung von intrapulmonalen Shunts sind ebenfalls beschrieben. Dieses Stadium kann möglicherweise reversibel verlaufen. Klinisch kommt es zu einer respiratorischen Verschlechterung in Form von zunehmender Atemnot und einer nachvollziehbaren radiologischen Veränderung der Lunge (beidseitige fleckige, streifige Verdichtung). In dieser Phase wird die Lunge fibrotisch umgebaut. Die Membran zwischen Alveole und Kapillar ist bis zum 5fachen verdickt. Es kommt in Folge dessen zu einer Perfusions- und Diffusionsverschlechterung. Dieses Stadium hat häufig einen tödlichen Verlauf und ist in der Regel irreversibel. Klinisch besteht eine Globalinsuffizienz (Hypoxämie und Hyperkapnie, also pO2 runter, pCO2 rauf, respiratorische Azidose) und es kommt zu einer weiteren radiologischen Veränderung in Form von beidseitigen Verschattungen).
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