Version: 13.02.2004


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ACC inject
Actilyse
Actrapid
Aldactone 10
Alkohol-Konzentrat 95% Braun
Anexate
Antra pro infusione
Arterenol
Aspisol
Atropin
   


ACC injekt
WirkstoffAcetylcystein
Stoffgruppe Mukolytikum, Expektorans
Pharmazeut Hexal AG
Indikation Anwendung bei Intensivpatienten: sekretolytische Therapie bei akuten und chronischen bronchopulmonalen Störungen von Schleimbildung und -Transport
Kontraindikation Überempfindlichkeit, Neugeborene (nur bei lebenswichtiger Indikation)
Wirkung Es wird diskutiert: Sprengt Dsulfidbrücken zwischen Mukopolysaccharidfasern
Nebenwirkung Vereinzelte Beschreibungen von allgemeinen Symptomen
Dosierung 1-2 mal tgl. 1 Ampulle, also 300-600mg Acetylcystein pro Tag
Applikation i.v.,
Verdünnt als Infusion
Injektion über 5 Min.
Verwendbar mit NaCl 0,9%, Glucose 5%
Inkompatibilität Reihe von Antibiotika, bes. Tetracyclinhydrochlorid (Ausnahme: Doxycyclin)
Verstärkt Nitroglycerinwirkung- klin. Bedeutung unbekannt
Wirkungseintritt rasch
Halbwertszeit 30-40 Min.
Langzeittherapie -
Haltbarkeit nach Anbruch sofort verwenden
eine leichte Violettfärbung hat keine Einschränkung der Wirkung zur Folge
Aufbewahrung keine besonderen Vorgaben


Actilyse
WirkstoffAlteplase
Stoffgruppe Fibrinolytikum/Plasminogenaktivator
Pharmazeut Boehringer Ingelheim
Indikation akuter Herzinfarkt, massive Lungenembolie, akuter, ischämischer Schlaganfall, bei Herzinfarkt/Lungenembolie: Schlaganfall in der Anamnese
Kontraindikation allgemein Blutung, Blutungsrisiko, akute Pankreatitis, Edno- und Perikarditis, Lebererkrankungen, große OPs innerhalb der letzten 3 Monate
Bei Schlaganfall: Therapie nur innerhalb von 3 Stunden nach Beginn der Symptome bei Ausschluß einer intrakranialen Blutung durch bildgebende Verfahren. Alle weiteren Gegenanzeigen des Pharmazeuten beachten!
Wirkung Aktiviert direkt Plasminogen zu Plasmin, dadurch Auflösung von Fibrin
Nebenwirkung Blutungen, selten: Embolisierung von Cholesterinkristallen, nach erfolgreicher Reperfusion bei Herzinfarkten oft Arrythmien
Dosierung Dosierungsschema des Beipackzettels beachten.
Applikation intravenös
Verwendbar mit Wasser für Injektionszwecke
eine weitere Verdünnung mit NaCl 0,9% ist dann möglich
Inkompatibilität Pulver mit Wasser lösen, die Lösung evtl. mit NaCl 0,9% bis max. 1:5 verdünnen
sonst keine anderen Stoffe, auch Heparin nicht, über den Zugang laufen lassen
Wirkungseintritt rasch
Halbwertszeit 4-5 Minuten
Langzeittherapie ausgeschlossen
Haltbarkeit physikalisch und chemisch bei 25°C 8 Stunden, bei 2°-8°C 24 Stunden stabil
Aufbewahrung nicht über 25°C, vor Licht schützen


Actrapid
WirkstoffInsulin human, rDNS (genetisch hergestellt), 40IE/ml
Stoffgruppe Antidiabetikum
Pharmazeut Novo Nordisk
Indikation Diabetes mellitus
Kontraindikation Hypoglykämie
Wirkung Bindung an Insulinrezeptoren der Muskel- und Fettzellen -> Aufnahme von Glucose
Nebenwirkung selten
Dosierung Erhaltungsdosis Typ I 0,5 - 1 IE/kg pro Tag
bei Typ II etwas niedriger, etwa 0,3 - 0,6 IE/kg pro Tag
Applikation subkutane und intravenöse Injektion
Verwendbar mit Insusionslösung sollten keine Thiole oder Sulfite enthalten
Inkompatibilität unspezifisch, Thiole oder Sulfite sollten nicht enthalten sein
teilweise wird Insulin vom Infusionsmaterial absorbiert
Wirkungseintritt rasch
Halbwertszeit im Blut nur wenige Minuten, abhängig also von Injektionsart und Resorption
kann schwanken
Langzeittherapie 50 IE auf 50ml: 1,25ml Actrapid + 48,75ml NaCl 0,9%
Haltbarkeit k.A., deshalb unmittelbar verwenden
Aufbewahrung im Kühlschrank bei 2-8°C, nicht in der Nähe von Tiefkühlfächern, nicht einfrieren
Nach Anbruch nicht wieder in den Kühlschrank legen!


Aldactone 10
WirkstoffKaliumcanreonat 200mg/10ml
Stoffgruppe Aldosteron-Antagonist
Pharmazeut Roche
Indikation primärer und sekundärer Hyperaldosteronismus
Kontraindikation Schwangerschaft, Stillzeit, akutes Nierenversagen, Anurie, Hyperkaliämie, Hyponatriämie, Serumkreatinin über 1,8 mg/dl
Wirkung blockiert die Bindung von Aldosteron an zytoplasmatischen Rezeptoren
Nebenwirkung u.a. Gynäkomastie, Potenzstörungen, Stimmveränderungen
Dosierung Einzeldosis 1-2 Amp. täglich, max. bis zu 4 Amp.
Applikation i.v. innerhalb 2-3 Minuten
Verwendbar mit NaCl 0,9%, Glucose 5%
Inkompatibilität nur mit angegebenen Lösungsmitteln kompatibel
Wirkungseintritt k.A.
Halbwertszeit 5-14 Stunden
Langzeittherapie -
Haltbarkeit k.A.
Aufbewahrung Vor Licht schützen, z.B. durch Originalverpackung


Alkohol-Konzentrat 95% Braun
WirkstoffEthanol
Stoffgruppe  
Pharmazeut B|Braun
Indikation Linderung von Entzugssymptomen bei Alkoholikern (z.B. Delirprophylaxe in der operativen Medizin und nach Trauma)
[Antidot bei Methanol-Vergiftungen]
Kontraindikation Schockzuständen
Epilepsie
frische SHT
metabolische Azidose
Schwangerschaft
Stillzeit
Vorsicht bei Funktionsstörungen der Leber und Niere
Wirkung hemmt die Tätigkeit von Neuronenverbänden im ZNS
Bei Methanolvergiftung blockiert Ethanol den Abbauweg. Methanol würde sonst über den gleichen Weg wie Ethanol abgebaut, jedoch zu Ameisensäure (toxisch!). Durch die Blockeriung durch Ethanol wird Methanol abgeatmet. Der therapeutische Ethanolspiegel sollte 1‰ betragen. Die aktuelle Therapie der Wahl ist jedoch die Dialyse.
Nebenwirkung Verminderung des Reaktionsvermögens
Nach Hungerperioden Hypoglykämien
Dosierung 1 Amp. mit 20ml enthält 15g Ethanol
Max. 7-10ml/h (5,5-8g/h)
Bei Frauen: Max. 30g/Tag (2 Amp.)
Bei Männern: Max. 70g/Tag (ca. 4,5 Amp.)
Applikation i.v. als Zusatz zur Infusion
Max. Konzentration: 4g/100ml (ca. 5ml/100ml)
höhere Konzentrationen müssen zentralvenös appliziert werden
Dann Höchstkonzentration 8g/100ml (ca. 10ml)
Verwendbar mit Glucoselösung, NaCl 0,9%
Inkompatibilität Fettemulsionen
Disulfiram (Antabus®)
Wirkungseintritt rasch
Halbwertszeit 0,085 - 0,1g/kg KG Abbau pro Stunde
Langzeittherapie 250ml Glucose 5% + 1 Amp. Alkohol-Konzentrat 95% = 0,06g/ml (6g/100ml; zentralvenös infundieren!)
85ml/h = 5,1g/h (über knapp 3 Stunden)
bei Bedarf wiederholen, Höchstdosis beachten
Haltbarkeit angefertigte Mischung sofort verwenden
Aufbewahrung keine besonderen Hinweise


Anexate
WirkstoffFlumazenil 0,5mg/5ml
Stoffgruppe Benzodiazepin-Antagonist
Pharmazeut Roche
Indikation Aufhebung der Benzodiazepin-Wirkung
Kontraindikation Benzodiazepin-Abhängigkeit, wenn eine Aufhebung der Benzodiazepinwirkung Komplikationen hervorrufen würde
Wirkung hebt die zentrale Wirkung von Präperaten auf, die über Benzodiazepin-Rezeptoren wirken (kompetitive Hemmung)
Nebenwirkung div. unspezifische, eventuell durch Benzodiazepine unterdückte Symptome
Dosierung Initial 0,2mg [2ml] innerhalb 15 Sek., nach 60 Sek. weitere 0,1mg bis gesamt 1mg [2 Amp.]
niedrige Toxizität, LD50 Ratte 120mg/kg KG!
Applikation i.v.
Verwendbar mit NaCl 0,9%, Glucose 5%, Ringer-Lactat
Inkompatibilität keine bekannt
Wirkungseintritt 30 bis 60 Sekunden
Wirkung kann rasch abklingen, je nach Halbwertszeit und Dosisverhältnis zwischen Agonist und Antagonist
Halbwertszeit 53 Minuten
Langzeittherapie -
Haltbarkeit verdünntes Medikament sollte nach 24 Stunden verworfen werden
Aufbewahrung nicht über 25°C


Antra pro Infusione
WirkstoffOmeprazol
Stoffgruppe Selektiver Protonenpumpenblocker
Pharmazeut AstraZeneca
Indikation Ulcus duodeni
Ulcus ventriculi
Refluxösophagitis
Zollinger-Ellison-Syndrom
Kontraindikation relative Kontraindikationen: Schwangere, stillende Mütter
Wirkung Blockiert Na+/K+ ATPase der Belegzellen des Magens und verhinert die Säuresekretion
Nebenwirkung keine häufigen Nebenwirkungen (<1%)
Dosierung 1 Amp. enthält 40mg Omeprazol
einmal täglich 10-20mg
Applikation Infusion nach Auflösen in 100ml NaCl 0,9% oder Glucose 5% über mind. 20-30 Minuten
Verwendbar mit NaCl 0,9%, Glucose 5%
Inkompatibilität nur einzeln verabreichen
Wirkungseintritt rasch
Halbwertszeit 40 Minuten
Langzeittherapie keine Empfehlung
Haltbarkeit fertige Lösung ist 6-12 Stunden stabil
Aufbewahrung vor Licht geschützt


Arterenol
WirkstoffNorepinephrin (Noradrenalin linksdrehend)
Stoffgruppe Herzstimulans, adrenerge und dopaminerge Stoffe
Pharmazeut Aventis
Indikation Septischer Schock, wenn durch alleinige Volumensubstitotion keine Kreislaufstabilisierung erreicht werden kann
Kontraindikation Plazentagängig, jedoch keine Nebenwirkungen für den Fetus bekannt (kurze Halbwertszeit), jedoch sollte eine Gabe während der Schwangerschaft gut überdacht werden, da es möglicherweise zu eine geringeren Plazentadurchblutung kommen kann
Während der Stillzeit ist eine Gabe möglich, da Norepinephrin schlecht oral resorbiert wird
Hypertonie
Hyperthyreose
Engwinkelglaukom
hochfrequnte Arrythmien
Cor pulmonale
schwere Nierenfunktionsstörungen
nicht intraarteriell
Wirkung Norepinephrin ist das physiologische Hormon des Sympathikus
Norepinephrin wirkt stark auf α- und ß1-Rezeptoren, nur schwach auf ß2-Rezeptoren (geringe Wirkung auf Bronchien)
Auffälligste Eigenschaft ist die Vasokonstriktion, dadurch Erhöhung des peripheren Widerstands, dadurch Blutdruckanstieg. Über die Baro-Rezeptoren kommt es zu einer reflektorischen Bradykardie, wodurch der ß1-Effekt (cardial) nicht so sehr in den Vordergrund tritt. Trotzdem muß mit tachykarden Herzrhythmusstörungen gerechnet werden
Nebenwirkung Myocardschädigung
bei zu schneller Injektion kann es zu reflektorischen Herzrhythmusstörungen kommen
metabolische Azidose
Hypersalivation
Dosierung 1ml entspricht 1mg (0,1% od 1:1000)
am günstigsten Gabe als kontrollierte Infusion über Perfusor
Applikation i.v.
Verwendbar mit NaCl 0,9%, Glucose 5%
Inkompatibilität empfindlich gegen Sauerstoff und Metallionen
besonders bei pH über 5
Wirkungseintritt sofort
Halbwertszeit 2 Minuten
Langzeittherapie 5ml (5mg) Arterenol + 45ml NaCl 0,9% (1:10000)
1ml = 0,1mg (100µg)
Start mit 0,6ml/h (=1mg/min)
Steigerung bis 12ml/h, evtl. nach Klinik noch höher
Haltbarkeit Hergestellte Lösungen innerhalb von 24 Stunden verbrauchen
Angebrochene Großbehälter (25ml) - im Kühlschrank gelagert - innerhalb von 5 Tagen zu verbrauchen
Wirkstoff wird durch Sauerstoff abgebaut!
Aufbewahrung Ampullen mit 1ml nicht über 25°C und vor Licht geschützt
Durchstechflasche (25ml) bei 2°-8°C im Kühlschrank


Aspisol
WirkstoffDL-Lysionmono(acetylsalicylat)
Stoffgruppe Analgetikum, Antiphlogistikum, Antipyretikum, Thrombozytenaggregationshemmer
Pharmazeut Bayer
Indikation akute Schmerzzustände, Fieber, rheumatische Erkrankungen, Verminderung von Thrombosen und Embolien
Kontraindikation Vorsicht bei Kindern und Jugendlichen mit Fieber (reye-Syndrom)
Magen- od. Darmgeschwüren
Asthma bronchiale
Wirkung Inhibitor der Cyclooxygenase (COX) und damit der Prostaglandinsynthese, Thromboxan A2
Nebenwirkung Magenblutungen, Asthma
Dosierung 1 Amp. enthält 500mg Acetylsalicylsäure
0,5-1g ASS
Max. 5g/Tag
Applikation i.v. als langsame Injektion
Verwendbar mit Ringer-Laktat, NaCl 0,9%, Glucose 5%
Inkompatibilität k.A.
Wirkungseintritt k.A.
Halbwertszeit 8 Minuten
Langzeittherapie keine Empfehlung
Haltbarkeit fertige Lösung sofort verwenden
Aufbewahrung keine besonderen Hinweise


Atropinsulfat B.Braun 0,5mg/ml
WirkstoffAtropinsulfat
Stoffgruppe Parasympatholythikum (entspricht in der Wirkung einem Sympathomimetikum)
Antidot
Pharmazeut B|Braun
Indikation Kurzzeittherapie von akut aufgetretenen bradykarden Herzrhythmusstörungen
Antidot bei Vergiftungen mit Parasympathomimetika
Narkoseprämedikation
Kontraindikation Engwinkelglaukom, Koronarstenosen, mech. und paralyt. Ileus, Myasthenia gravis etc.
Wirkung kompetetiver Antagonist am m-Cholinrezeptor
drosselt Parasympathikus, Sympathikus überwiegt
Nebenwirkung Überempfindlichkeit, ansonsten sind die Nebenwirkungen dosisabhängige Wirkungen
Dosierung Bradykardie: 0,5 - 1,5mg (1 - 3ml)
Antidot: 0,5 - 5mg (1 - 5ml)
Vergiftungen mit: Alkylphosphat, Carbamat, Muscarin, Neostigmin
Narkose: 3-5 Min. vor Narkosebeginn 0,01mg/kg KG (70kg = 0,7mg ~ 1,5ml)
Applikation i.v., i.m., s.c.
Verwendbar mit k.A.
Inkompatibilität Noradrenalin, Methohexital, Pentobarbital, alkalische Lösungen
Wirkungseintritt umgehend
Halbwertszeit biphasisch; 2-3 bzw. 12-38 Stunden
starker Abfall des Plasmaspiegels innerhalb 10 Min.
Langzeittherapie k.A., Einzelinjektionen
Haltbarkeit nach Anbruch direkt verwenden
Aufbewahrung keine besonderen Lager- und Aufbewahrungshinweise





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