Version: 11.07.2002
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![]() Bauchlage im RotorestJa, es klingt vielleicht erstmal etwas gewöhnungsbedürftig - gerade für die, die das Bett schon kennen - aber es ist durchaus möglich und wird schon vielfach praktiziert. Erfolgreich! Halten wir uns vor Augen. Häufig geht es darum, ob der respiratorisch vollkommen dekompensierte Patient auf den Bauch gedreht werden oder in ein RotoRest umgebettet werden soll. Beide Lagerungsmethoden haben ihre Vor- und Nachteile. Ebenso wie Befürworter und Gegner. Tatsächlich ist beiden Formen aber durchaus eine therapeutische Wirkung nicht abzusprechen. Sicher ist auch, daß beide Formen in der Intensivmedizin etabliert sind. Dennoch stagniert gelegentlich der positive Therapieverlauf bei beiden Formen. Was liegt also näher, als beide Formen zu kombinieren, gerade wenn es aus der Patientensicht um Alles oder Nichts geht: Die Bauchlage im RotoRest. Als die Idee aufkam, bemühte ich mich um Hinweise, ob diese Form der Lagerungstherapie schon angewendet wird. Und sie wird natürlich angewendet. Mit sehr guten Ergebnissen und guten Erfahrungen. In seiner normalen Form ist das RotoRest für die Rückenlage ausgelegt. Das sehen wir schon beim ersten Blick an den Kniepolstern und der Kopffixierung, sowie den lose im Bett liegenden Schaumstoffpolstern für Arme und Unterschenkel. ![]() In diesen Abbildungen sehen wir Zeichnungen vom Rotorest. ![]() Es gibt noch eine andere Variante, die allgemein vorgeschlagen wird, die im wesentlichen nicht so "komfortabel" ist, jedoch in der Regel in der Praxis deutlich besser und leichter umzusetzen. Hier wird nur die Kopfpackung entfernt und die Stirn unterpolstert, sodaß das Gesicht frei bleibt. Hier muß allerdings sorgsam auf die Stabilität des Nackens geachtet werden. Der darf nicht zu viel Gewicht tragen, um Folgeschäden zu vermeiden.
Kommen wir nun zur Umlagerung. Die muß sitzen!!! Die muß im Team wie geschmiert gehen. Außerdem muß der Personalstand an Pflegekräften dies zulassen. Bei einer akuten vitalen Bedrohung muß eine Rücklagerung jederzeit schnell möglich sein. (...) Aktuell: Zu diesem Punkt gibt es eine Studie, die Ausblick auf die Möglichkeiten der Reanimation in Bauchlage (Reverse CPR) gibt. Beachten Sie hierzu den Artikel: ![]() Günstig ist es natürlich schon, wenn der Patient kreislaufstabil ist. Aber solche schweren Krankheitsverläufe garantieren das natürlich nicht. Man kann den Patienten nach entfernen der ganzen Seitenstützen auf der planen Fläche des Rotorest auf den Bauch drehen. Das ist etwas, was ich auch schon gemacht habe. Man muß wissen, wo man den Patienten anfaßt. Andere benutzen einen Lifter. Für beide Mehoden mag es Für- und Gegenspecher geben. Nach erneutem Anbringen der Seitenstützen kann's losgehen. Der Patient muß gut gesichert sein, die Leitungen sollten genug Spiel haben, es sollte zumindest eine 1-Pflegekraft/Patient-Betreuung geboten sein, die Alarme sollten sehr eng eingestellt werden. Die Verbindungen Patient/Beatmungssystem und Patient/Infusionssystem müssen immer gut zugänglich und sofort erreichbar sein. Jetzt sollte minimalst eine komplette Rotation 60°/60° unter strenger Beobachtung von möglichst 1-3 Fachkräften (Pflege/Arzt) durchgeführt werden. Die Leitungen sollten auf eventuell auftretende Spannungen und die Möglichkeit, daß sie festhängen, geprüft werden. Mit dieser Lagerungstherapie wurden schon häufig sehr gute Therapieergebnisse erzielt - rasche pulmonale Verbesserungen wurden beobachtet, sodaß trotz des großen Aufwandes diese Therapie seit 1997 immer wieder zum Einsatz kam. An dieser Stelle noch herzlichen Dank an Herrn Johannes Moser, Produktmanager KCI Österreich, und Frau Natascha Schai, Stationsleitung Intensivstation für Schwerstbrandverletzte, Wien (hier wurde diese Lagerungstherapie etabliert) für Ihre unermüdliche Unterstützung und Hilfestellungen!!! Auch KCI Deutschland hat mich mit Rat und Tat unterstützt! Vielen Dank hier auch an den Geschäftsführer Herrn Robert Maier. |